Meine Zeit im Lockdown

Lauterbrunnen

Klar ist, eine Öffnung der Gastrobetriebe auf März wird es wohl nicht geben. Ich persönlich habe bereits seit einigen Wochen damit gerechnet – und mit noch etwas länger. Seit beinahe einem Jahr besteht, mit einem (zu) kurzen Unterbruch, der Lockdown. Der Bären steht still und mit ihm sein ganzes Team. Ich vermisse euch! Einige von euch habe ich schon eine sehr lange Zeit nicht gesehen. Mit meinen regelmässigen internen „Bären News“ versuche ich euch auf dem laufenden zu halten und um wenigsten etwas in Kontakt zu bleiben.

Flexibel sein und bleiben

Wir waren überdurchschnittlich flexibel und spontan. Auf die beinahe wöchentlichen Änderungen der Massnahmen haben wir reagiert und waren kreativ. Am 12. März 20 hatten wir bereits unseren Bärensalat und Burger im Take Away Angebot. Die Pause vom ersten Lockdown haben wir für die City Lounge im Innenhof genutzt. Ein grosses Dankeschön ans OldCapitol Team. Ich freue mich jedes Jahr auf diesen open air Monat mit euch. Und speziell in diesem Jahr war es für mich persönlich DAS Highlight. Unser Bankettteam durfte einige schöne Hochzeitsfeste durchführen. Die geplante Kitchen Party allerdings musste wegen der unsicheren Situation abgesagt werden. Wie unzählige andere Events auch. So wurde dann der Fondue Abend auf der Terrasse zu einem besonderen Anlass. Die Zeit vor dem zweiten Lockdown war die schwierigste. Es ging nur noch um Berechnungen und Gegenüberstellungen. Wie, was und in welcher Form kann man noch etwas bieten um nicht zu viel Ressourcen verbrauchen zu müssen. Und irgendwann war der Punkt erreicht, wo man unter diesen Umständen auf eine staatlich verordnete Schliessung gehofft hat.

Tolle Begegnungen mit unseren Gästen

Unsere Gäste waren sehr verständnisvoll. Ins Restaurant ausgehen wurde geschätzt und genossen. Man hat sich etwas gegönnt um nicht zu sagen, es wurde zelebriert. Wir danken allen, die uns in dieser ziemlich schwierigen Zeit unterstützen und für uns da sind. Es wird Zeit, dass euch das Bärenteam wieder begrüssen darf.

Wie ich es erlebe

Schlagartig stand ich vor bürokratischen Herausforderungen. Durch meine ursprüngliche Ausbildung als Exportfachfrau bin ich mir einiges an Papierflut, mehrseitigen Verträgen und kaum verständlichen Zollverordnungen gewohnt. Aber diese COVID-19 Situation übertrifft es dann doch. Was es so viel schwieriger macht? Der Gedanken daran, dass Entscheide die man trifft Auswirkung auf diesen Betrieb und die Mitarbeiter hat. Alle Anpassungen und Änderungen mitbekommen und umsetzen zu können war dann auch mein täglicher Arbeitsaufwand. Seit nun fast einem Jahr. Ein Jahr mit vielen Hochs und Tiefs. Entscheidungen die nicht spurlos an mir vorbei gehen und doch notwendig waren. Aufmunternde und lobende Worte von Mitarbeiter/innen, Gästen, Geschäftspartnern und Freunden bleiben mir speziell in Erinnerung. Das tut gut. Seit einem Jahr gehe ich fast täglich in den Bären und bin die meiste Zeit alleine in diesem leeren Haus. Es hat trotz allem sein gutes Aussehen beibehalten. Ich habe es schon mehrmals erwähnt aber bekanntlich kann man nicht oft genug sagen wie gern man etwas hat. Ich liebe dieses Haus. Und genau diese Leidenschaft macht mir den Anblick des geschlossenen Bären so schwer. Was meine persönliche Meinung zum Entscheid des Bundesrates ist, bleibt persönlich. Es ist wie es ist und ich versuche daraus soviel Positives zu ziehen wie nur möglich. Die gibt es, diese guten und positiven Momente und Erlebnisse. Ich freue mich auf die Zeit in der wir uns wieder treffen und ohne Einschränkungen miteinander Zeit verbringen dürfen.

Bis dahin geben wir nicht auf, nutzen die freie Zeit um Energie zu tanken und freuen uns aufs Wiedersehen.

Ich freue mich auf euch alle, Sandra Guyaz

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